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Ladeluftkühler vom Seat Ibiza (6L) Cupra TDI einbauen

Diese Anleitung wurde verfasst von Stef@n82.

In dieser Anleitung wird beschrieben, wie man den LLK vom Seat Ibiza TDI Cupra an den Polo 9N verbaut.

Erforderliche Teile:

  • ETKA Teileverzeichnis Bildtafel 145-46
  • Gesamtkosten: rund 900,00 €

Erforderliche Werkzeuge:

  • Torx-Schraubendreher
  • Dremel
  • Standardwerkzeug

Teileliste laut ETKA

  • 6LL 145 804, Ladeluftkühler, 1 Stk., Pos. 01
  • 6LL 145 808, Halter Ladeluftkühler, 1 Stk., Pos. 14
  • 6LL 145 808 A, Halter Ladeluftkühler, 1 Stk., Pos. 15
  • 6LL 145 832, Druckschlauch, 1 Stk., Pos. 02
  • 6LL 145 770, Luftrohr, 1 Stk., Pos. 03
  • 6LL 145 832 A, Druckschlauch, 1 Stk., Pos. 04
  • 6LL 145 834, Druckschlauch, 1 Stk., Pos. 07
  • 6LL 145 935, Luftrohr, 1 Stk., Pos. 08
  • 6LL 145 834 A, Druckschlauch, 1 Stk., Pos. 09
  • 6LL 145 770 B, Luftrohr, 1 Stk., Pos. 10
  • 6LL 145 838, Druckschlauch, 1 Stk. (nur bei Motorkennbuchstabe ASZ !), Pos. 11
  • 1JO 145 117 J, Dichtring, 1 Stk. (nur bei Motorkennbuchstabe ASZ !), Pos. 29
  • N 105 444 01, Schlauchschelle, 9 Stk. (Motorkennbuchstabe ASZ 8 Stk.!), Pos. 21
  • 6LL 145 879, Halter, 1 Stk., Pos. 24
  • 6LL 145 875 A, Halter, 1 Stk., Pos. 18
  • N 902 809 01, Sechskantschraube, 4 Stk., Pos. 26
  • 6LL 145 875 B, Halter, 2 Stk., Pos. 30
  • N 015 082 5, Sechskantbundmutter, 4 Stk., Pos. 31
  • Samco-Reduzierstück von 60 -auf 50 mm, 1 Stk. (entfällt bei Motorkennbuchstabe ASZ !)

1.Demontage des Kühlergrills

Zur Demontage des Kühlergrills müssen bei geöffneter Motorhaube lediglich zwei Torxschrauben (zugleich Befestigung für Frontstoßfänger) gelöst und die beiden Clips im Bereich des Motorhaubenschlosses entfernt werden.

2.Demontage des Frontstoßfängers

Nachdem der Kühlergrill entfernt wurde, werden diese drei Torxschrauben sichtbar und müssen entfernt werden.

Als nächstes können auf der linken und rechten Fahrzeigseite die jeweils vier Torxschrauben in den Radhausschalen demontiert werden.

nschließend müssen unter dem Unterteil des Frontstoßfängers auf jeder Fahrezeugseite zwei Torxschrauben entfernt werden, damit man die Verbindung zum Motorspritzschutz aufhebt. Die Spoilergitter links und rechts um den Nebelscheinwerfer herum können ganz leicht ausgeclipst werden.

Hinter den Spoilergittern der Nebelscheinwerfer wird nun auf jeder Seite des Unterteils vom Frontstoßfänger eine weitere Torxschraube sichtbar, welche es zu entfernen gilt.

Der Frontstoßfänger ist nun komplett gelöst und kann durch leichtes Ziehen nach vorne von der Fahrzeugfront entfernt werden. Wichtig ist dabei daß zuvor die Nebelscheinwerfer vom Bordnetz getrennt werden und der Außentemperatursensor gelöst wird.

So sollte die Fahrzeugfront nach der Frontstoßfängerdemontage aussehen und man kann sich einen Überblick über die Platzverhältnisse an der Fahrzeugfront verschaffen.

3.Demontage der Scheinwerfergehäuse

Jedes Scheinwerfergehäuse ist mit vier Torxschrauben gesichert, diese entfernen und das Gehäuse dann vorsichtig nach vorne wegziehen. Nun muss die Bordnetzverbindung getrennt werden und das Scheinwerfergehäuse ist komplett gelöst.

4.Demontage der Metallfrontquerstrebe

Die Querstrebe ist mit Sechskantschrauben an der Karosserie gehaltert und kann einfach abgeschraubt werden. Auf der rechten Seite dient die Querstrebe als Haltepunkt für die Hupe. Die Hupe einfach von der Querstrebe lösen und beiseite hängen.

Blick auf die Fahrzeugfront nach der Demontage. (Zur Wiedermontage der Strebe empfiehlt es sich diese mit einer Wasserwage neu auszurichten.

5.Demontage des Serienladeluftkühlers

Der Serienladeluftkühler sitzt vor dem rechten Radhaus und als erstes muß der Luftleitkasten aus Kunststoff um den Ladeluftkühler herum ausgeclipst werden.

Die Anschlüsse der Ladeluftstrecke für den Ein- und Austritt der Ladeluft sind mit Halteklammern befestigt und können leicht mit einem Schraubendreher entfernt werden.

Um den Ladeluftkühler zu entfernen müssen zunächst die Befestigungsschrauben entfernt werden. Ist dies geschehen, muss man nur noch den Stecker für die Stromverbindung zum Ladeluftdruck/Temperatursensor (Kombisensor, nicht auf dem Bild zu sehen) entfernen und der Serienladeluftkühler kann komplett entfernt werden.

So sieht es dann nach der Demontage aus.

Das Öl in den Druckschläuchen und -rohren der alten Ladeluftstrecke ist normal und kommt von der Kurbelgehäuseentlüftung.

Die Ladeluftstrecke kann nun um die hier, mit dem Serienladeluftkühler zu sehenden Druckschläuche und -rohre erleichtert werden.

6.Demontage und Anpassung des Schlossträgers zur Unterbringung des LLK

Vor der Demontage des Schlossträgers muß das mit drei Torxschrauben gehalterte Motorhaubenschloss gelöst werden. Eventuell empfiehlt es sich hierzu den Bowdenzug für die Motorhaubenentriegelung auszuhängen. Des Weiteren muß zuvor die Ansaugluftführung aus dem Verbindungsstutzen zum Schloßträger ausgeclipst werden. Der Schloßträger ist mit mehreren Torxschrauben an der Fahrzeugfront befestigt.

Der Schlossträger kann jetzt vorsichtig nach vorne weggezogen werden. Achtung!! Der Schloßträger dient auch als Befestigung für das dahinterliegende Paket aus Klimakondensator (falls vorhanden) und den Öl-/Wasserwärmetauscher mit den dahinter sitzenden Lüftern.

Als nächstes werden die Halter für den Cupra Ladeluftkühler an den Befestigungspunkten des Klimakondensators angebracht.

Dieses Bild zeigt die montierten Halter für den Cupra Ladeluftkühler.

Zwischen den beiden Haltern wird nun der Cupra Ladeluftkühler montiert.

So sieht die Fahrzeugfront mit montiertem Cupra Ladeluftkühler nun aus.

In demontiertem Zustand sieht der Schloßträger genau so aus und muß zur Unterbringung des Cupra Ladeluftkühlers an der Fahrzeugfront, an den hier gekennzeichneten Stellen individuell angepasst werden. Hierzu eignet sich am besten eine kleine Flex mit einer Trennscheibe von geringer Stärke, um einen sauberen Schnitt zu ermöglichen.

ACHTUNG!!
Immer nur möglichst wenig Material vom Schloßträger abtrennen und ihn dann immer wieder neu auf das Kühlerpaket draufschieben, bis der Cupra Ladeluftkühler gerade so dazwischen passt!

Bilder vom angepassten Schloßträger.

Ist Ausreichend Platz für den Cupra Ladeluftkühler geschaffen kann der Schlossträger wieder montiert werden und die Fahrzeugfront sollte jetzt so aussehen.

7.Montage der neuen Ladeluftstrecke

Den besten Überblick über das Ladeluftsystem des Cupra liefert die Bildtafel 145-46, welche vom freundlichen Seathändler bezogen werden kann.

Bis auf die in der Bildtafel mit der Nummer 5 und 6 gekennzeichneten Teilstücke der Ladeluftstrecke des Cupra, müssen alle Einzelteile der Ladeluftstrecke an den Polo 9N übernommen werden.

Die Teilstücke der Cupra Ladeluftstrecke mit der Nummer 9, 10 und 11 sind zwar von der Formgebung her identisch mit jenen der vorhandenen am Polo 9N, müssen aber zwangsweise neu angeschafft werden weil sie mittels Schlauchschellen aneinander fixiert werden und nicht wie beim Polo 9N mit Halteklammern.

Dieses Bild zeigt die Montage des kleinen Druckschlauches (Bildtafel Nummer 7) mittels Schlauchschelle am Austritt des Cupra Ladeluftkühlers.

An diesem Druckschlauch wird nun mit einer weiteren Schlauchschelle ein Druckrohr (Bildtafel Nummer 8) montiert, welches gleichzeitig den neuen Ladeluftdruck-/Temperatursensor beherbergt. Der Stecker zum Sensor kann bei späterer Gelegenheit verbunden werden.

Der Halter des Druckrohres (Bildtafel Nummer 18) muß wie auf diesem Bild zu sehen bearbeitet werden, damit der Schloßträger nicht im Wege steht.

Der Halter des Druckrohres wird mit an den Befestigungspunkt der Frontquerstrebe angebracht. Die Frontquerstrebe kann jetzt also wieder montiert werden und sollte wie vorhin erwähnt mit einer Wasserwage neu ausgerichtet werden (Fahrzeug auf ebenem Untergrund!)

Am Druckrohr wird nun auch der nächste Druckschlauch (Bildtafel Nummer 9) mit Schlauchschelle montiert.

Von dort aus wird dann wieder mit Schlauchschelle ein Aluminiumdruckrohr (Bildtafel Nummer 10) befestigt.

Dieses Bild zeigt nun die Stelle der Ladeluftstrecke, an der der letzte Druckschlauch (Bildtafel Nummer 11) zwischen dem zuvor genannten Aluminiumdruckrohr und der AGR-Einheit plaziert werden muß.

Beim Motor vom Typ BLT (96 kW) besteht das wesentliche Problem darin daß sich die Clipsnasen am Druckschlauchende des Cupra nicht wie beim Polo 9N oben und unten, sondern genau um 90° versetzt links und rechts befinden. Den Druckschlauch des Cupra bekommt man also zur Seite der AGR-Einheit nicht befestigt.

ür Motoren mit dem Kennbuchstaben ASZ (ebenfalls 96 kW) erübrigt sich dieser Arbeitsschritt. Hier wird mittels Schlauchschelle der Cupra Druckschlauch (Bildtafel Nummer 11) am Aludruckrohr befestigt und so die Lücke zwischen Ladeluftstrecke und AGR-Einheit geschlossen.

Das Problem kann gelöst werden, indem man das Aludruckrohr des Cupra (Bildtafel Nummer 10) auf dem geraden Ende sauber durchtrennt und mit dem dort vorhandenem original Plastikdruckrohr des Polo (ebenfalls auf geradem Ende sauber durchtrennen), eine Verbindung mittels SAMCO-Reduzierstück von 60 mm auf 50 mm herstellt.

Auf dem folgenden Bild ist die Verbindung mittels SAMCO-Reduzierung zu sehen.

Dieses Bild zeigt die Montage der Ladeluftstrecke auf der Eintrittsseite des Cupra Ladeluftkühlers. Hier wieder mittels Schlauchschelle die Verbindung des Druckschlauches und des Aluminiumdruckrohres herstellen (Bildtafel Nummer 3 -und 4).

An das Aluminiumdruckrohr wurde ein weiterer Druckschlauch mit einer Schlauchschelle angeschlossen (Bildtafel Nummer 2). Dieses Ende wird nun ebenfalls mit einer Schlauchschelle am Eintritt des Cupra Ladeluftkühlers montiert.

Das andere Ende wird mit einer Halteklammer an das vom Polo 9N serienmäßig existierende Druckrohr der Ladeluftstrecke angeschlossen.

Der Halter (Bildtafel Nummer 24) für das Aluminiumdruckrohr wird mit einer Schraube an der Karosserie befestigt.

Das Ladeluftsystem ist nun komplett montiert und es kann mit der Rückrüstung aller zuvor demontierten Teile begonnen werden. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich auch an, den kleinen Scheibenwischwasserbehälter gegen einen größeren zu ersetzen (nur falls noch nicht vorhanden, Serienausstattung bei Fahrzeugen mit einer Scheinwerferreinigungsanlage).

8.Lackierarbeiten

Ob dieser Arbeitsschritt erforderlich wird, muß jeder für sich selbst entscheiden. Zwingend erforderlich wird er nicht.

Damit nach dem Umbau von außen, beim Blick auf die Spoilergitter im Frontstoßfängerunterteils, so wenig wie möglich auf einen Ladeluftkühlerumbau hindeutet und die Optik Seriengetreu bleibt, bietet es sich an den Ladeluftkühler sowie diverse Teile der Ladeluftstrecke zu Lackieren.

Es genügt zu beiden Seiten des Kühlnetzes vom Ladeluftkühler und das Aluminiumdruckrohr (Bildtafelnummer 3) den Spraylack aufzutragen.

Hierzu verwendet man, nachdem das Kühlnetz des Ladeluftkühlers sowie diverse Anbauten im Umfeld sorgfältig abgeklebt wurde, mattschwarzen Lack aus der Spraydose. Vor der Wiederinbetriebnahme des Motors sollte der Lack natürlich vollständig ausgehärtet sein. Noch sinnvoller und umständlicher wäre es, diese Arbeiten schon vor der Teilemontage durchzuführen.

9.Anpassung des Kühlergrills und Frontstoßfängers

Zur Wiedermontage des Frontstoßfängers empfiehlt es sich zuvor dessen Unterteil zu entfernen. Das Unterteil kann einfach herausgeclipst werden. Nach Bearbeitung des Stoßfängeroberteils im unteren Bereich um den Nebelscheinwerfer herum, kann es wieder an die Fahrzeugfront montiert werden. Bei der Modifizierung wieder nur so wenig Material wie möglich entfernen, ansonsten entfällt einer der unteren Haltepunkte für den Stoßfänger (direkt hinter dem Druckschlauch Bildtafel Nummer 2)!

Rückseitig des rechten Nebelscheinwerfers muß dessen Abdeckung Seitenverkehrt montiert werden (etwas Bastelei) um den Stecker für die Stromversorgung wieder plazieren zu können. Das Aludruckrohr (Bildtafel Nummer 3) ist hier etwas im Wege.

Die Anpassung der Spoilergitter im Frontstoßfängerunterteil erfordert etwas Geschick und kann mit Hilfe eines Dremels ausgeführt werden.

Wie auf dem Bild zu sehen, muß der Kühlergrill im Bereich der untersten Rippe ebenfalls leicht modifiziert werden.

Fertig !! ;-)

Nachwort
Alle in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsschritte beziehen sich auf das Modell 96 kW (Motorkennbuchstabe BLT) und stellen keine Garantie für einen erfolgreichen Umbau dar!

Bitte beachten Sie, dass dieser Umbau die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlöschen lässt und Sie sich um eine Abnahme beim TÜV oder der Dekra bemühen müssen!


Hinweis: Das Team von polo9n.info und der jeweilige Autor haftet nicht für mögliche Sach- oder Personenschäden, die durch Anwendung dieser Anleitung entstehen können / entstanden sind! Jegliche Umbauten und Nachahmungen geschehen auf eigene Gefahr.